Deepfakes: Wie künstliche Intelligenz Videos manipuliert

Sie sehen aus wie echte Menschen, aber sie sind es nicht. Sie sagen Dinge, die sie nie gesagt haben, oder tun Dinge, die sie nie getan haben. Sie sind Deepfakes - gefälschte Videos, die mit Hilfe von künstlicher Intelligenz (KI) erzeugt werden. Wie funktionieren Deepfakes und welche Gefahren bergen sie für die Gesellschaft? Deepfakes sind eine Form von Medienmanipulation, die auf maschinellem Lernen basiert. Dabei werden künstliche neuronale Netzwerke eingesetzt, die große Mengen an Daten analysieren und Muster erkennen können. Mit diesen Netzwerken können Gesichter, Stimmen oder Körperbewegungen von Personen ausgetauscht oder verändert werden, um eine neue Realität zu erschaffen. Um ein Deepfake zu erstellen, braucht man zwei Arten von Daten: eine Quelle und ein Ziel. Die Quelle ist das Originalvideo oder -bild, das manipuliert werden soll. Das Ziel ist das Video oder -bild, das die gewünschte Person oder Situation zeigt. Die künstlichen neuronalen Netzwerke lernen dann, wie die Quelle und das Ziel aussehen und wie sie sich verhalten. Anschließend können sie die Quelle so verändern, dass sie dem Ziel ähnelt. Ein Beispiel für ein Deepfake ist das Video, in dem der ehemalige US-Präsident Barack Obama den jetzigen Präsidenten Donald Trump beleidigt. Das Video wurde von dem Komiker Jordan Peele erstellt, um auf die Gefahren von Deepfakes aufmerksam zu machen. Peele nutzte ein Programm namens FakeApp, das auf einem Algorithmus namens Face2Face basiert. Dieser Algorithmus kann die Mimik und den Mund einer Person an eine andere anpassen. Deepfakes können aber nicht nur Gesichter austauschen, sondern auch Stimmen imitieren oder Körperbewegungen übertragen. So gibt es zum Beispiel Programme wie Lyrebird oder WaveNet, die Sprachsynthese ermöglichen. Diese Programme können aus wenigen Minuten Sprachaufnahmen einer Person eine neue Stimme erzeugen, die beliebige Sätze sagen kann. Andere Programme wie BodyNet oder Everybody Dance Now können Körperhaltungen und -bewegungen von einer Person auf eine andere übertragen. Deepfakes können für verschiedene Zwecke eingesetzt werden, zum Beispiel für Unterhaltung, Kunst oder Bildung. So gibt es zum Beispiel Deepfakes, die berühmte Schauspieler in Filmen ersetzen oder verstorbene Persönlichkeiten wieder zum Leben erwecken. Auch Künstler nutzen Deepfakes als Ausdrucksmittel oder um gesellschaftliche Themen zu thematisieren. Aber Deepfakes können auch missbraucht werden, um Desinformation zu verbreiten oder einzelne Personen zu diskreditieren. So gibt es zum Beispiel Deepfakes, die Politiker falsche Aussagen machen lassen oder Prominente in pornografischen Szenen zeigen. Diese Deepfakes können die öffentliche Meinung beeinflussen oder das Vertrauen in authentische Medien untergraben. Um sich vor Deepfakes zu schützen, ist es wichtig, kritisch zu sein und die Quellen zu überprüfen. Auch technische Lösungen können helfen, Deepfakes zu erkennen oder zu verhindern. So gibt es zum Beispiel Programme wie FaceForensics oder DeeperForensics, die ebenfalls auf künstlicher Intelligenz basieren und Anomalien in Videos aufspüren können. Auch digitale Wasserzeichen oder Blockchain-Technologien können dazu beitragen, die Echtheit von Videos zu bestätigen. Deepfakes sind eine neue Herausforderung für die digitale Gesellschaft, die sowohl Chancen als auch Risiken birgt. Es ist daher wichtig, sich über diese Technologie zu informieren und sich für einen verantwortungsvollen Umgang mit ihr einzusetzen. Quellen: 1 Deepfake – Wikipedia